Im Bereich der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW) gibt es derzeit 300 Posaunenchöre mit insgesamt 5000 Bläsern. Bisher gab es für deren Betreuung und fachliche Unterstützung im Posaunenwerk der EKvW zwei Posaunenwarte. Schon vor etwa einem Jahr ist einer der Posaunenwarte aus dem Dienst ausgeschieden. Auf eine Wiederbesetzung warten die rund 150 Chöre, die von ihm betreut wurden, bisher vergeblich.
Bereits im letzten Jahr hatte sich Corinna Tyrell, Leiterin des Posaunenchores unserer Kirchengemeinde, mit einem dringenden Appell an die Kirchenleitung gewandt, die vakante Stelle des Posaunenwartes wieder zu besetzten. „Wir brauchen einen hauptamtlichen, fachkundigen Ansprechpartner für musikalische und fachliche Fragen, für eine Unterstützung auf übergemeindlicher Ebene und für die Lösung sozialer Fragen“, hatte Corinna Tyrell angeführt.
Mit einer Unterschriftenaktion hat die Chorleiterin jetzt noch einmal „nachgelegt“. Nicht weniger als 750 Unterschriften hatte Corinna Tyrell gesammelt, um der dringend benötigten Besetzung der Stelle des zweiten Posaunenwartes Nachdruck zu verleihen. „Der Inhaber der jetzt einzigen Stelle kann die Arbeit von zwei Posaunenwarten nicht leisten, ohne dass es einschneidende Einschränkungen bei der Betreuung in der Fläche gibt“, lautet der Tenor der Forderungen. „Das bedeutet, dass wir unsere eigentliche Aufgabe, mit unserer Musik Kirche mitzugestalten, nicht erfüllen können.“
Zusammen mit Dimuth van der Bent, Posaunenchorleiterin in Wehdem, wurden die Unterschriftenlisten dem Dezernatsleiter Kirchenmusik, Dr. Vicco von Bühlow, im Landeskirchenamt überreicht. Anwesend war auch Landeskirchenmusikdirektor Harald Sieger. Von Bühlow zeigte großes Verständnis für die Anliegen der beiden Vertreter der Posaunenchöre, und sicherte zu, die Unterschriftenlisten an die Kirchenleitung weiter zu geben.
Entscheiden werde jedoch die Landessynode im November. „Wir werden jetzt mit Mitgliedern der Landessynode Kontakt aufnehmen, um dort um Verständnis für die notwendig Wiederbesetzung der Stelle des Posaunenwartes zu werben“, nennen die beiden Posaunenchorleiterinnen die nächsten Schritte.