José Carlos Mayor ist zurück in Argentinien

Sein Name ist José Carlos Mayor. Er ist 20 Jahre alt und wohnt in Viale, einer kleinen Stadt in Argentinien nördlich von Buenos Aires.

Im Rahmen eines Austauschprogramms zwischen der Westfälischen Landeskirche (EkvW) und den drei so genannten La Plata-Kirchen (EKLP) in Argentinien, Paraguay und Uruguay lebte José seit Februar vergangenen Jahres in Everswinkel. Er wohnte im Pfarrhaus unter einem Dach mit Pfarrer Stefan Döhner. Kürzlich ging es wieder zurück in die Heimat.
„Die Evangelische Kirche am La Plata (EKLP) ist aus der Migration von Deutschen nach Südamerika im 19. Jahrhundert entstanden“, erläutert Pfarrer Döhner die Zusammenhänge. Neben anderen Kontakten habe sich daraus schon seit vielen Jahren ein Austausch von jungen Menschen ergeben. Die Gemeinden seien von der Landeskirche angeschrieben worden, ob sie einen der 23 jungen Leute für ein Jahr aufnehmen möchten. „Ich lebe allein, habe Platz in meinem Haus, und in Abstimmung mit Presbyterium haben wir uns an dem Programm beteiligt“, skizziert Pfarrer Döhner den Weg.
Mit dem Austausch soll kirchennahen Personen die Möglichkeit gegeben werden, sich in einer deutschen bzw. argentinischen Kirchengemeinde über ein Jahr zu integrieren und einen Einblick in deren Arbeit zu bekommen. Damit verbunden ist auch das Kennenlernen von Land und Leuten und deren Kulturen.
„Ich habe mich während meines Studiums nicht getraut, so etwas zu machen und habe deshalb Hochachtung vor jungen Menschen, die ihre Komfortzone verlassen und sich auf ein solches Abenteuer einlassen“, hatte sich Pfarrer Döhner auf die Begegnung gefreut.
„Freiwilligenarbeit ist etwas, was ich schon nach dem Abitur machen wollte, jetzt habe ich genug Selbstvertrauen und Mut gehabt, mich dieser Herausforderung zu stellen“, beschreibt José seine Motivation. „Bei einem Camp mit jungen Leuten aus den La Plata-Kirchen habe er von der Möglichkeit, ein Jahr in Deutschland zu verbringen, gehört. Ein Freund habe schon einmal an diesem Programm teilgenommen und ihn ermutigt, das gleiche zu tun.
„Ich habe dem Küster Michael Pohl ganz viel bei seinen Arbeiten in der rund um die Johanneskirche und die Freckenhorster Pauluskirche geholfen“, war seine Antwort auf die Frage nach seinen überwiegenden Tätigkeiten. Auch an die Feiern, wie Geburtstagfrühstück, Gemeindefest, Tauffest, Konfi-Camp und den Sommerfesten erinnere er sich gerne. „Wir haben darauf geachtet, dass José mehr als nur die trockene Kirchenarbeit kennenlernt, sondern auch vielen Menschen begegnet“, wirft Pfarrer Döhner ein. So habe sich eine Win-Win-Situation ergeben. „Wir haben von der Hilfe durch von José profitiert und der hat auf jeden Fall Eindrücke gewonnen, die er nicht vergessen wird“, zeigt sich Pfarrer Döhner ausgesprochen zufrieden.
„Wenn ich schon einmal in Europa bin, habe ich auch die Gelegenheit genutzt, viele Städte kennenzulernen“, berichtet José. „In meiner Freizeit habe ich auf eigene Faust unter anderem Amsterdam, Venedig, Wien, Paris Barcelona, Madrid und Budapest besucht“, erzählt er nicht ohne Stolz. Denn das sei hier in Europa nicht so teuer.
Inzwischen ist Rosé Carlos Mayor wohlbehalten in seiner Heimat angekommen. Und das sicher um viele Eindrücke und Erlebnisse reicher.