500. Jahrestag der Reformation in der Pauluskirche


Um es gleich vorweg zu nehmen, vermutlich hätte Martin Luther seine Freude daran gehabt, wie in Freckenhorst der 31. Oktober 2017 gefeiert wurde. Ein freundliches Miteinander von evangelischen und katholischen Christen bestimmte den Festtagsgottesdienst in der Pauluskirche. Der Kirchenraum bot an diesem Tag einen völlig veränderten Anblick, denn für die anschließende Veranstaltung waren die Bänke bereits verstellt und viele Tische hineingebracht worden. Die Menschen rückten eng zusammen, auch weil sie erfreulicherweise so viele waren, und lauschten den Worten von Pfarrer Döhner und Dechant Krampe, die ökumenisch vereint am Altar standen. Zum Spiel des Posaunenchores und der Orgel wurde neben dem Reformationslied  Ein feste Burg ist unser Gott auch für einige weniger Bekanntes gesungen, aber in den großartigen Schlusschoral  Großer Gott, wir loben Dich  stimmten dann alle Gottesdienstbesucher kräftig mit ein.

Nachdem die Kirche sich geleert hatte, zeigte sich, wofür der „Umbau“ vorher, bei dem einige Konfirmanden tüchtig geholfen hatten, notwendig war: Pfarrer Döhner und Margarete Fickermann als Ideengeber und Organisatoren verzauberten mit einigen Frauen, die wie so oft zu helfen bereit waren, in kurzer Zeit den Kirchenraum in einen Festsaal für ein gemeinsames Abendessen. Sie legten Bestecke, Servietten und Weingläser auf die weiß eingedeckten Tische und schmückten sie mit Kerzen und Blumen. Passend zum  Motto dieser abendlichen kostenpflichtigen Veranstaltung,  „Futtern wie bei Luthern“ – schließlich war Martin Luther diesen weltlichen Genüssen nicht abgeneigt – entstand ein langes Büffet im Seitengang, das ausschließlich Gerichte und Zutaten enthielt, die es so oder ähnlich bereits zu Luthers Zeiten gegeben hatte. Wasser und Wein ergänzten die reichhaltige Mahlzeit. Bei gedämpftem Licht entwickelte sich nach dem gemeinsamen Tischgebet eine recht muntere, entspannte Atmosphäre, die mit kurzen Orgelvorträgen von Mechthild Scholz bereichert wurde. Heiko Villwock, der schon den ganzen Abend als Martin Luther wortreich agiert hatte, trat noch einmal in Erscheinung als Denkmal. Ein kleiner Sketch, von Pfarrer Döhner „angezettelt“ und drei Frauen aus der Gemeinde dargestellt, sollte zeigen, dass Luther damals nicht immer richtig verstanden, sondern auch von Menschen überhöht und mit unterschiedlichem Wunschdenken „angehimmelt“ wurde.

Als später einige Kirchenchormitglieder in Argula-Kostümierung spontan zwei Lieder des Musicals anstimmten, wurde ein begeisterter Gesang von allen Anwesenden daraus. Gegen 22 Uhr beendete Pfarrer Döhner mit einem Gebet den gelungenen Abend, der dem würdigen Raum durchaus angemessen war.

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