Konzert für Flöte, Orgel und Cembalo

„Blockflöte und Orgel, passt das überhaupt zusammen?“ Diese rein rhetorische Frage warf Pfarrer Stefan Döhner bei seiner Begrüßung zum Konzert „Flauto e organo“ am Sonntag in der evangelischen Johanneskirche die Frage auf. Sehr wohl wissend, dass das Konzert darauf eine klare Antwort geben würde.

Mit der Flötistin Elisabeth Schwanda und Mechthild Scholz an der Orgel und am Cembalo hatten sich zwei Meisterinnen ihres Fachs gefunden, die mit ihrem harmonischen Miteinander die Konzertbesucher in ihren Bann zogen. Spürbar war dies schon beim bei dem Konzertauftakt mit der „Sonatina in a-Moll“ von Georg Philipp Telemann. Die zurückhaltende Begleitung von Mechthild Scholz ließ viel Raum für das variantenreiche Spiel von Elisabeth Schwanda.
Mit der voluminösen „Toccata Prima“ von Georg Muffat unterstich Mechthild Scholz einerseits ihr Können im künstlerischen Orgelspiel, aber auch die Qualität der Stockmann-Orgel, die schon von vielen Organisten gelobt wurde.
Einen Sprung in das 20. Jahrhundert wagte Elisabeth Schwanda mit Christiane Martinis „La Luna für Flöte solo“. „Ich zaubere Ihnen das Mondlicht hier in die Kirche“, kündigte sie an, „denn die Melodie spiegelt die Stimmung beim Betrachten des Mondes wider“.
Mit Werken von Vivaldi und Jan Pieterzoom Sweelinck ging’s für die Zuhörer wieder zurück in die Zeit des Barock. Mit Jakob van Eycks „Engels Nachtegeltje“ für Flöte solo entlockte Elisabet Schwanda ihrem Instrument das sprichwörtliche Singen der Nachtigall. „Wie kaum einem anderen Komponisten ist es von Eyck gelungen, das Singen dieses Vogels musikalisch wiederzugeben“, schwärmte sie vom Werk des blinden Orgelspielmeisters vom Dom zu Utrecht. „Man sagt auch manchmal: Die Nachtigall flötet.“

Hatte das Konzert mit einem Werk von Telemann begonnen, schloss sich der Kreis mit dessen „Sonate C-Dur für Flöte und Cembalo“. „Wir Musiker spielen nicht nur nach Noten, sondern wir müssen dabei die Gefühle der Komponisten aufnehmen und versuchen, sie bei Ihnen lebendig werden zu lassen“, wünschte sich Elisabeth Schwanda. Dass dies bei dem Konzert in der Johanneskirche im vollen Umfang gelungen war, davon zeugte der Applaus des begeisterten Publikums.